Was ist ein ISRC und wozu wird dieser gebraucht?
Was ist ein ISRC?
Seit 1986 wird der International Standard Recording Code – kurz ISRC – in der Musikindustrie verwendet. Dies ist ein 12-sstelliger digitaler Code, welcher im Subcode einer Musikaufnahme auf einem digitalen Tonträger, wie zum Beispiel einer CD abgespeichert wird. Er gehört also zu den Metadaten einer Aufnahme.
Durch diese Codes wird also die Identifikation einer Tonaufnahme ermöglicht und somit gleichzeitig die Kontrolle ihrer Nutzung von Verbreitungen über Download- bzw. Streaming-Portalen, aber auch Internet-Radiosender gewährleistet. Deshalb ist es von Vorteil bei der Herstellung von Tonträgern oder auch im digitalem Release, die Aufnahmen mit den ISRC’s zu versehen.
Prinzip des ISRC
Das Prinzip ist dabei sehr einfach. Jeder Aufnahme, egal ob Bild oder Ton, wird der einmalig vergebene 12-stellige ISRC im Subcode zugeordnet und begleitet sie ein Leben lang. Dabei ist es ist es auch egal, ob auf sie auf einer CD, einem anderen Datenträger oder digital verbreitet wird. Durch die kontinuierliche Wiederholung der ISRC während der Wiedergabe, kann der Musiktitel und die Dauer des Einsatzes jederzeit identifiziert werden. Dies funktioniert auch über das sogenannte „Watermarking“ bzw. „embedded signaling“, wo der Code nicht im Subcode, sondern im Datenstrom der Musik eingebettet wird.
Man kann also sagen, das der ISRC ein perfektes Identifizierung- und Kontrollinstrument für die internationale, digitale Wertschöpfungkette der Musikindustrie ist. Die Kennzeichnung durch diesen Code betrifft einzelne Songs, aber auch Musikvideos und erleichtert somit die genaue Zuordnung bei der Vergütung von Lizenzen.
Dadurch ist dieser Code bei einem digitalen Release Pflicht, da er obligatorisch von allen digitalen Portalen eingesetzt wird. Darüber hinaus ist der ISRC auch deshalb so wichtig, da er als grundlegendes Indentifikationskriterium in Datenbanken von Tonträgerherstellern, Verlagen, Verwertungsgesellschaften und Rundfunkarchiven genutzt wird. Er kann also die Verknüpfung zu den Datensätzen herstellen.
Dabei ist zu beachten das der ISRC keine Auskunft über die tatsächlichen Rechteinhaber, dem Herstellungsjahr und die Herkunft eines Titels gibt. Er identifiziert lediglich den Track und stellt die Verknüpfung zu dem Ort her, wo die gespeicherten Daten abgerufen werden können. Er erzielt somit keinen wirtschaftlichen Nutzen für die vergebende Stelle.
Vorteile vom ISRC
Mit dem ISRC ergeben sich also folgende Vorteile:
- Der ISRC ist ein internationaler Standard, wodurch weltweit verschiedene Datenbanken miteinander vernetzt werden können
- Durch den ISR-Code kann ein Titel weltweit eindeutig identifiziert werden
- Der ist in allen Gerätestandards im Bereich der Medienwiedergabe anerkannt
- Da eine hohe Administration und die Verwendung spezieller Software wegfällt, ist der Einsatz sehr kosteneffektiv
Wie funktioniert der ISRC?
Durch den ISRC werden einzelne Ton- und Bildtonaufzeichnungen identifiziert. Somit erhält jede in einem Tonstudio und auf einem Masterband fixierte Aufnahme einen ISRC. Dieser bleibt ein Leben lang erhalten. Sei es als Track 1 einer Single, als Track 7 eines Longplayers, als Track 9 einer Compilation mit mehreren Interpreten oder als Datensatz bei einem Onlinedienst.
Vergeben wird der ISRC von einem so genannten Erstcodierer (häufig auch Erstinhaber bezeichnet). Er versieht jeden neuen Titel oder auch einen veränderten Titel (wie z.B. Remixes, Radio-Edits) mit einem eigenen ISRC. Der ISRC muss immer eindeutig bleiben und darf nie mehrmals vergeben werden. Dies gilt auch für Aufnahmen mit einem bereits vergebenen ISRC, welche z.B. von mehreren Labels, aufgrund Lizenzübernahmen, veröffentlicht wurden. Sie dürfen nicht erneut codiert werden.
Tracks im Studio codieren lassen
In aller Regel sind Studios, besonders Masteringstudios, mit dem Einfügen des ISRC in den Subcode einer CD vertraut. Normalerweise werden von ihnen die digitalen Tonträger, während des Per-Mastering-Prozesses, mit den ISRCs codiert. Dazu sollte ein fertiges Masterband und die dazu gehörigen ISRC-Daten vorliegen. Diese ISRCs könnt ihr kostenlos hier anfordern.
Nicht digitale Tonträger, wie z.B. analoge Bildtonträger sollten den ISRC im Vorspannend enthalten und auf der Verpackung angebracht werden.
Tracks die digital auf Onlineplattformen veröffentlicht und vertrieben werden, sollten die ISRCs in den Metadaten enthalten sein und die Musikwerke so begleiten.
Aufbau und Codierung des ISRC
Grundlage für den Aufbau des ISRC ist die ISO Norm 3901:2001 bzw. DIN ISO 3901:2002. In dieser Norm wird der alphanumerische Aufbau, unter Einbeziehung von Buchstaben des römischen Alphabet und arabischen Zahlen (0-9), beschrieben. Letztendlich ist der ISRC in vier Segmente bzw. Schlüssel aufgeteilt.
Über die insgesamt 12 Stellen werden also der Ländername (zwei Stellen), der Erstinhaber (drei Stellen), das Jahr der Vergabe des ISRCs (zwei Stellen) und die fortlaufende Nummer im Vergabejahr (fünf Stellen) verschlüsselt.
In schriftlicher Form ist der Code wie in der Abbildung, mit den voranstehenden Buchstaben „ISRC“ und die vier Schlüssel durch Bindestriche getrennt, darzustellen. Bei der Eintragung in Datenbanken oder dem Subcode einer CD-Aufnahme ist jedoch zwingend nur die 12-Stellige Schreibweise, ohne Bindestriche, zu verwenden.
Länderschlüssel
Der Länderschlüssel bezeichnet das Land, in dem die Lokale ISRC-Vergabestelle den Erstinhaberschlüssel bekommen hat. Sie muss dabei jedoch nicht unbedingt in dem Land ihren Sitz haben. Er besteht aus zwei Buchstaben, welche jedes Land von der ISO (International Organization for Standardization) zugeteilt bekommen hat.
Erstinhaberschlüssel
Erstinhaberschlüssel identifizieren das Unternehmen, welches die Aufnahme codiert bzw. den ISR-Code vergibt. Er ist so zu sagen der Codierer-Schlüssel.
Der Erstinhaber Schlüssel ist alphanumerisch und besteht aus 3 Zeichen. In Deutschland werden die Erstinhaberschlüssel vom Bundesverband der Musikindustrie e.V. vergeben.
Jahresschlüssel
Der Jahresschlüssel bezeichnen das Jahr, in dem der ISRC für den jeweiligen Track vergeben wurde. Er besteht aus den letzten beiden Zahlen des Jahres in dem ein Unternehmen die Aufnahme codiert.
Aufnahmeschlüssel
Aufnahmeschlüssel werden vom Erstinhaber vergeben und bestehen aus 5 Ziffern. So sind maximal 100.000 Tracks im Jahr pro Erstinhaberschlüssel codierbar. Meist werden hier fortlaufende Nummern verwendet. Das ist jedoch von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, da betriebliche Gründe auch ein anderes System zulassen können. Fehlende Stellen sind mit einer Null aufzufüllen, sodass immer fünf Stellen gegeben sind.
Die ISRCs sind kostenlos
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